Die Anleger, die auf weitere Kursverluste bei den europäischen Bankenwerte gewettet haben, drohen herbe Verluste.

Die unerwartet deutliche Kurserholung der europäischen Bankenwerte seit den Tiefstständen Ende März hat eine Reihe von Leerverkäufern auf dem falschen Fuss erwischt.

Nach Angaben des Analyseunternehmens Ortex haben Short-Seller in diesem Monat bisher schätzungsweise 1 Milliarde Dollar verloren, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» schreibt. Im März hätten die Wetten auf fallende Kurse 2,7 Milliarden Dollar eingebracht und damit den grössten Gewinn mit Short-Positionen bei europäischen Banken seit mehr als einem Jahr erzielt.

Seit den Tiefstständen von Ende März hat der Stoxx European Banks Share Index um 18 Prozent zugelegt. Die italienische UniCredit, eine der Aktien mit den grössten Short-Positionen, ist seither um 35 Prozent auf den höchsten Stand seit 2016 gestiegen.

Zinserträge erheblich gesteigert

«Die Zinserhöhungen haben die Zinserträge erheblich gesteigert, und die werden jetzt nicht sinken. Es ist noch nicht an der Zeit, Finanztitel aus dem Portfolio zu streichen», sagt Carlo Franchini, von der italienischen Banca Ifigest in Mailand.

Auf dem Höhepunkt der Bankenturbulenzen hatte es zeitweise die Erwartung gegeben, dass die Notenbanken Kurs ändern würden und die Zinssätze senken könnten. Diese Erwartung hat mittlerweile wieder gedreht.

Gewinnwachstum prognostiziert

Die Banken würden die positiven Auswirkungen der Zinssätze bisher nicht widerspiegeln, sagt Invesco-Fondsmanager James Rutland. «Sie haben eine viel stärkere Kapitalbasis als in anderen Zeiten wirtschaftlicher Schwäche, und deshalb hat die Europäische Zentralbank weiterhin Aktienrückkäufe genehmigt.»

Laut «Reuters» rechnen die Analysten im Schnitt bei den europäischen Finanzwerte im ersten Quartal mit einem Gewinnwachstum von 31 Prozent und im Gesamtjahr von 19,5 Prozent.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.65%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.56%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.2%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.06%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.52%
pixel