Im obersten Aufsichtsgremium der Credit Suisse kommt es zu mehreren Wechseln. Einer fällt besonders auf.

An der Generalversammlung am 28. April 2017 präsentiert die Credit Suisse Gruppe (CS) ihren Eignern einen neuen Verwaltunsrat. So wird neu Andreas Gottschling (Bild unten) für die Wahl zu den nicht exekutiven Verwaltungsratsmitgliedern vorgeschlagen, wie auch der CS-Mitteilung hervorgeht. Wie finews.ch berichtete, soll auch Alexandre Zeller in das Gremium gewählt werden.

Gottschling ist Ende 2016 als Risikochef des österreichischen Bankkonzerns Erste Gruppe zurückgetreten – dies, um näher bei seiner in der Schweiz wohnhaften Familie zu sein, wie es damals hiess. In seinem Linkedin-Profil hebt er seine Leidenschaft fürs Segeln und Skifahren hervor.

Zeller und Gottschling kommen für Noreen Doyle und Jean Lanier, deren Amtszeiten auslaufen. Doch noch ein Verwaltungsrat geht, wie die zweitgrösste Schweizer Bank am Dienstag mitteilte: Jassim Bin Hamad J.J. Al Thani, der Vertreter des katarischen Staatsfonds QIA im Gremium, tritt nicht zur Wiederwahl an.

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Stütze in der Finanzkrise

Das kommt einem weiteren Bruch mit der «alten CS» unter der Ägide von Ex-CEO Brady Dougan gleich. Letzterer hatte die Kataris auf der Höhe der Finanzkrise 2008 dazu gewonnen, ihren Anteil an der Bank markant zu steigern. Seither kontrolliert die QIA die CS über zwei anleiheähnliche Finanzvehikel, die stolze Coupons von 9 respektive 9,5 Prozent Jahr für Jahr abwerfen.

Der Einfluss des 34-jährigen Al Thani, der seit 2010 als Verwaltungsrat der CS amtete, liess sich von aussen nur schwer abschätzen. Tatsache ist aber, dass die Kataris mindestens bis ins Jahr 2015 die langjährige Investmentbanking-Strategie der CS unter dem damaligen CEO Dougan unterstützt haben, und zwar zu einem Zeitpunkt, als andere europäische Grossbanken – darunter die UBS – schon längst dazu übergegangen waren, riskante und unrentable Geschäftsbereiche in dieser Domäne abzubauen oder zu verkaufen.

Keine Lichtgestalt?

Angesichts dieses Branchentrends folgerten nicht wenige Beobachter, dass die Kataris eher an ihren stattlichen Coupons interessiert waren als an der langfristigen Strategie der CS. Verwaltungsrat Al Thani hat zwar seine berufliche Karriere in der Finanzwelt absolviert und dabei vor allem Erfahrungen in der Private-Equity-Szene gesammelt, doch im Rahmen seiner Tätigkeit als Verwaltungsrat machte er sich dem Vernehmen nach kaum je als einflussreiche oder meinungsstarke Lichtgestalt bemerkbar.

Urs Rohner bleibt

Dennoch verdankte die CS ihm nun am Dienstag seine Verdienste um die Bank. Wie es mit der langjährigen Liaison zwischen der Schweizer Grossbank und den verschwiegenen Investoren aus Katar weitergeht, dazu fanden sich in der Medienmitteilung keine Anhaltspunkte.

Als Garant des bisherigen CS-Kurses findet sich aber weiterhin Präsident Urs Rohner im Aufsichtsgremium. Er und die weiteren Mitglieder des Verwaltungsrates stellen sich zur Wiederwahl für eine Amtsdauer von einem Jahr.

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