Rajiv Jain, der hochgelobte Fondsmanager bei Vontobel Asset Management, soll gekündigt haben, heisst es in der Branche.

Rajiv Jain (Bild) ist so etwas wie ein Synonym für Erfolg bei der Bank Vontobel. Denn der in New York ansässige Investmentexperte trug in den vergangenen Jahren massgeblich zum positiven Geschäftsgang bei, wie auch finews.ch berichtete.

Nun heisst es aus gut unterrichteten Finanzkreisen, dass Jain bei Vontobel Asset Management New York (kurz Vusa genannt) gekündigt habe. Vontobel dementierte auf Anfrage von finews.ch das Vorliegen einer Kündigung. Bankintern ist es jedoch ein offenes Geheimnis, dass es Diskussionen mit Jain gibt.

Eingeschränkte Autonomie?

Wie aus New Yorker Finanzkreisen hervorgeht, soll das Vontobel-Zugpferd ganz und gar nicht «happy» sein. Grund dafür seien Meinungsdifferenzen mit Philipp Hensler, der seit vergangenem März zusammen mit Jain als Co-CEO von Vontobel Asset Management New York amtet, wie finews.ch berichtete. Auch dies dementierte Vontobel gegenüber finews.ch.

Jain wäre gerne alleiniger Vusa-CEO geworden. Zudem soll er sich in seiner Autonomie eingeschränkt fühlen. Das ist nicht ausgeschlossen, denn Co-CEO Hensler unterhält beste Beziehungen zu Axel Schwarzer, dem obersten Chef von Vontobel Asset Management.

Er pokert hoch

Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass Jain mit seinem Abgang droht. Ein Grund sei, dass er zu wenig Wertschätzung erhielt, heisst es auch Vontobel-intern. Der 1968 geborene Inder ist sich sehr wohl bewusst, dass er mit seinem Leistungsausweis ein «wertvolles Asset» für die Bank darstellt respektive ein «Ausnahme-Talent» ist. Vor diesem Hintergrund, heisst es in der Branche, werfe die «Diva» öfters mal ihr Gewicht in die Waagschale und pokere hoch – sehr hoch.

Bislang blieb Jains Powerplay aber folgenlos. Die obersten Vontobel-Manager konnten ihren Investment-Star zum Bleiben bewegen. Um ihn zu überzeugen, sollen auch finanzielle Zugeständnisse gemacht worden sein. Jain gehört zu den am besten verdienenden Mitarbeitern bei Vontobel.

Bewährte Infrastruktur

Was ihn zudem bei Vontobel hält, ist die bewährte Infrastruktur, die er sich bei einem anderen Arbeitgeber erst wieder aufbauen müsste.

Wie sich die jüngsten Diskussionen auswirken werden, bleibt abzuwarten. Sie geben nicht nur in der Branche, sondern offensichtlich auch Vontobel-intern zu reden. Die New Yorker Asset-Management-Firma von Vontobel verwaltete per Ende März 2014 knapp 42 Milliarden Dollar an Kundengeldern.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.59%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.47%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.28%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    9.23%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.43%
pixel